Mit dem Eurovision Song Contest wurde Basel für wenige Tage im Frühling zur Bühne Europas – ein temporäres Event, das Tausende anzog, Medien prägte und die Stadt neu inszenierte. Mitten im Strom war ‚uff em Rhy‘ – ein öffentliches Viewing auf dem Rhein, das nicht nur Besucher, sondern auch die Bevölkerung mobilisierte.
Solche Erlebnisse zeigen, was Events im richtigen Kontext leisten können: Aufmerksamkeit generieren, Zielgruppen aktivieren und Nachfrage verschieben – in kürzester Zeit. Das Prinzip dahinter ist keineswegs neu: In der Erlebnisökonomie – wie sie Pine & Gilmore bereits 1999 definiert – zählen nicht mehr nur Produkte oder Dienstleistungen, sondern Emotionen, Teilhabe und Storytelling.
Was bedeutet das für touristische Anbieter wie Bergbahnen oder Thermen? Ganz klar: Erlebnisse – ob einmalig oder jährlich wiederkehrend – sind ein strategisches Instrument, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Richtig konzipiert, wirken Events weit über den eigentlichen Durchführungstag hinaus: Sie schaffen Reichweite, füllen Schwachlastzeiten und stärken die Marke.
Doch um das volle Potenzial zu nutzen, müssen Events digital eingebettet sein – in eine nahtlose Customer Journey, dynamische Preisgestaltung und intelligente Steuerung. Genau hier setzt dieser Beitrag an.
Warum Events? Der strategische Wert wiederkehrender und temporärer Erlebnisse
Events sind im alpinen Tourismus längst mehr als reine Unterhaltung – sie sind ein taktisches Mittel, um Frequenz zu steuern, Zielgruppen zu aktivieren und Marken emotional aufzuladen. Die Bandbreite reicht dabei von kleinen Erlebnisformaten bis zu gross angelegten Festivals – mit messbarem Einfluss auf die Nachfrage.
Drei zentrale Mehrwerte im Überblick:
1. Zielgruppen erweitern
Mit Formaten wie Musiknächten, Waterslide Contests oder Food-Festivals lassen sich neue Gästegruppen ansprechen – insbesondere jüngere, urbane Zielgruppen, die mit dem klassischen Seilbahn- oder Wellnessangebot nur schwer erreicht werden.
2. Auslastung in Nebensaisons steigern
Events wirken wie ein Nachfrage-Push – besonders in Monaten mit traditionell schwacher Auslastung.
Beispiel: Das Snow Vibes Festival in Nendaz (jährlich, Mitte April) zog 2025 über 10.000 Besucher:innen an.
- Reguläre Tickets: fast 70 % Auslastung
- VIP-Packages: über 90 % Auslastung
Das zeigt: Ein gut platziertes Event kann nicht nur Grundauslastung sichern, sondern auch Premium-Kategorien aktivieren und zusätzlichen Umsatz generieren.
Auch kleine Formate zeigen Wirkung: Der Titlis Waterslide Contest (April 2025) war mit 80 Startplätzen komplett ausgebucht – ein Beweis, dass selbst kleine Erlebnisse gezielte Nachfrageimpulse setzen können.
3. Strategische Positionierung und Bindung
Events sind nicht nur ein Verkaufskanal, sondern ein Differenzierungshebel:
- Positionierung als innovativer Anbieter: Wer Events digital integriert, flexible Ticket-Kategorien (z. B. Standard/VIP) oder Kombipackages mit Gastronomie anbietet, setzt ein klares Innovationssignal und hebt sich von Mitbewerbern ab.
- Emotionale Bindung und Social Proof: Events erzeugen Geschichten, Content und Interaktion. Gäste teilen ihre Erlebnisse, markieren Veranstalter und empfehlen weiter – was die Markenbindung nachhaltig stärkt.
„Temporäre Angebotsformen wie Events erhöhen die Markensympathie, verstärken die Kundenbindung und erzeugen Differenzierung in gesättigten Märkten.“
– Heribert Meffert, Marketing (12. Auflage)
Doch Events sind kein Selbstläufer. Neben kreativen Ideen braucht es eine durchdachte digitale Infrastruktur, um den organisatorischen Aufwand im Griff zu behalten. Genau hier zeigt sich, wo viele touristische Anbieter heute noch an ihre Grenzen stossen.
Vom Mehraufwand zum Mehrwert: Was Events digital steuerbar macht
Was Gäste begeistert, bringt Betriebe manchmal an ihre Grenzen. Denn Events lassen sich nicht mit Excel und Improvisation managen – zumindest nicht effizient.
Typische Schwachstellen – aus dem Alltag touristischer Betriebe:
- Kein durchgängiges Ticketing – Medienbruch für den Gast
Ein Klassiker: Das Seilbahnticket ist online verfügbar, das Event-Ticket hingegen nur telefonisch oder vor Ort. Gäste müssen mehrere Buchungsschritte durchlaufen – oder stehen im schlimmsten Fall in der Warteschlange. Ergebnis: verlorene Conversions, schlechter Serviceeindruck. - Manuelle Prozesse – keine Echtzeit-Kapazitätskontrolle
Wer Events mit Excel-Listen oder Papierformularen managt, verzichtet auf zentrale Steuerungsmechanismen:
→ Wie viele Plätze sind noch verfügbar? Was passiert bei Schlechtwetter? Wie reagieren wir auf No-Shows?
Ohne Slot-Management bleiben diese Fragen unbeantwortet – zulasten der Qualität und Sicherheit. - Kein einheitlicher Kundenzugang – fragmentierte Touchpoints
Gäste buchen den Eintritt online, reservieren das Event per E-Mail und melden Sonderwünsche telefonisch. Es entsteht kein konsistenter Customer Flow – und keine konsolidierte Sicht auf das Kundenverhalten. Das verhindert sowohl gezieltes Marketing als auch personalisierte Services.
Komplexität bei einfachen Use Cases – Beispiele aus dem Alltag
Gerade einfache Erlebnisse könnten mit wenig Aufwand viel Wirkung entfalten – wenn Systeme nahtlos zusammenarbeiten. In der Realität wird das Potenzial aber oft verschenkt:
- Sonnenaufgangsfahrt mit Frühstück (Beispiel: Niesen)
Ohne Integration buchen Gäste das Ticket im Webshop, reservieren das Frühstück per E-Mail und erhalten Wetterinfos separat.
Mit einem integrierten Ticketshop wie bei Niesen läuft alles in einem Schritt: Platzreservierung, Allergiehinweise, Wunschplatz – sogar die persönliche Begrüssung (inkl. „Wie war die Anreise aus Zürich?“) wird dank Systemintegration berücksichtigt.

- Gastrosystem-Anbindung (z. B. Aleno)
In Betrieben wie Bergbahnen Sörenberg oder bei der Basler Personenschifffahrt nutzt man Tools wie Aleno zur direkten Gastro-Integration. Das steigert nicht nur die Planbarkeit, sondern verbessert auch Servicequalität und Effizienz – etwa bei Platzierung, Auslastung und Küchenmanagement.

- Kindergeburtstage als Use Case für Individualisierung
Mit einer flexiblen E-Commerce Lösung können Eltern ganz einfach die Anzahl Erwachsener & Kinder sowie z. B. Allergien angeben. Zusätzliche Leistungen – Torten, Snacks, Rutschen, Maskottchen – lassen sich direkt dazu buchen. Im Hintergrund werden die Informationen automatisch aufgeteilt:
→ Eintrittstickets, Gastrobestellung, Animation.
Ergebnis: individuelle Pakete mit wenig Aufwand – ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Operative Realität: Wenn Digitalisierung fehlt
In vielen Betrieben sind Events mit händischen Aufwand und Unsicherheit verbunden. Teilnehmerlisten werden ausgedruckt, Gäste mehrfach registriert, Sonderwünsche übersehen.
Gerade in Zeiten knapper Personalressourcen entsteht hier ein unnötiger Engpass – ausgerechnet dort, wo Erlebnisqualität entscheidend wäre.
Digitale Integration statt Insellösungen: Wie Pricenow Events buchbar, steuerbar und skalierbar macht
Events sind dann ein Erfolg, wenn sie sich nicht nur gut anfühlen – sondern auch operativ funktionieren. Unsere Plattform ist darauf ausgelegt, Events als regulären Teil des Sortiments zu behandeln: mit kombinierbaren Produkten, klarer Buchungslogik und smarter Steuerung – vor, während und nach dem Event.
E-Commerce Lösung: Kombinierbar, erweiterbar, personalisierbar
Mit Pricenow lassen sich Events nicht nur online verkaufen – sie werden Teil eines durchgängigen Buchungsprozesses, der Gäste nicht verwirrt, sondern überzeugt.
- Zentrale Buchungsstrecke: Ob Bergfahrt, Brunch oder Festivalpass – alles kann in einem Schritt gebucht werden, auf einer Oberfläche, ohne Medienbruch.
- Cross- & Upselling-Logik: Events können in andere Produktstrecken eingebunden werden – wie beim Snow Vibes Festival, das im Skipass-Checkout als Upgrade angezeigt wurde.
- Individuelle Angebotslogik – Beispiel Kindergeburtstag:
Gäste wählen flexibel Anzahl Kinder & Erwachsene, geben Unverträglichkeiten an und buchen Zusatzleistungen wie Torte, Getränkepakete oder Maskottchen. Im Hintergrund wird automatisch aufgeteilt: Tickets für den Eintritt, Bestellung für die Gastronomie, Buchung für das Showelement.
→ So entsteht ein individuelles, aber automatisiertes Angebot – mit einem Klick buchbar. - Servicequalität durch Systemintegration – Beispiel Niesen/Sörenberg:
In Kombination mit dem Gastrosystem wird die Buchung direkt in den operativen Ablauf eingespeist. Beim Frühstücksevent auf dem Niesen etwa werden Gäste namentlich begrüsst, individuelle Wünsche berücksichtigt – und die Planung im F&B-Team wird massiv vereinfacht.
Nachfrageorientiertes Pricing: Planbar, steuerbar, konfigurierbar
Unsere Pricing Engine kann klassische Modelle ebenso wie dynamische Szenarien abbilden – steuerbar über Zeit, Nachfrage oder Paketlogik.
- Slot- & Kapazitätsmanagement: Wie viele Plätze sind pro Event oder Kategorie verfügbar? Das lässt sich flexibel definieren und steuern – auch bei wetterabhängigen Angeboten.
- Produkt-Bundling mit zentraler Kontrolle:
Beim Snow Vibes Festival wurde ein gemeinsames Kontingent genutzt – aber differenziert verkauft: Tagespass, VIP, Weekend. Dadurch bleiben Buchung & Steuerung flexibel – ohne Risiko von Überbuchung.

- Frühbucherrabatt ohne komplexe Dynamik:
Rabatte lassen sich einfach über Zeitkurven abbilden – etwa 25 % Nachlass, der sich 30 Tage vor dem Event automatisch abbaut. Einfache Umsetzung, klare Logik, kein Mehraufwand.
Data Analytics Lösung: Live-Steuerung statt Rückschau
Events können nur dann effizient betrieben werden, wenn die Daten in Echtzeit verfügbar und verwertbar sind. Pricenow liefert genau das:
- Live-Daten zur Eventsteuerung: Buchungskurven, Stornoverhalten, Wetterlage – alles auf einen Blick. Das ermöglicht gezielte Reaktionen im Vorfeld, z. B. mit Reminder-Mailings bei schwachem Vorverkauf.
- End-to-End-Steuerung des Events:
- Zutritt via QR-Code (auch für VIP-Zonen, Gastronomie etc.)
- Ticketing & Validation App: z. B. Ausgabe von Goodie-Bags nur für bestimmte Kategorien
- CRM-Anbindung: Segmentierung nach Zielgruppe, z. B. für Follow-Up-Kampagnen
- Individuelle Event-Landingpages – mit eigenem Content, Look & Feel
- Zutritt via QR-Code (auch für VIP-Zonen, Gastronomie etc.)
- Flexibles Buchen vor Ort – auch für Kurzentschlossene:
Ob spontan Entschlossene, lokale Partner oder Nachzügler – mit dem Admin Booking Feature lassen sich Tickets direkt vor Ort erstellen, ganz ohne Umweg über die reguläre Kasse oder ein separates Verkaufstool. Ein Tablet oder Smartphone genügt, um Buchungen sekundenschnell anzulegen und zuzuweisen.
Was sonst mit Excel-Listen, Ticketinseln und manuellem Aufwand gelöst werden muss, lässt sich mit Pricenow zentral und automatisiert steuern. Für Gäste bedeutet das ein durchgängiges Erlebnis – für Anbieter eine hohe Skalierbarkeit mit maximaler Übersicht.
Events lohnen sich – wenn sie systematisch gedacht werden
Events sind kein Selbstläufer. Sie bedeuten Aufwand in Planung, Kommunikation und operativer Umsetzung. Aber genau dieser Aufwand kann sich doppelt auszahlen: für Gäste, die begeistert werden – und für Betriebe, die messbaren Mehrwert generieren.
Denn: Wer Events digital integriert, schafft kein Zusatzprodukt, sondern erweitert strategisch sein Sortiment. Er spricht neue Zielgruppen an, verlängert Saisons, nutzt emotionale Momente für Bindung und Differenzierung – und macht Erlebnisse endlich buchbar, steuerbar und skalierbar.
Drei zentrale Learnings aus der Praxis:
- Eventintegration braucht ein zentrales System
Unterschiedliche Tools, fragmentierte Touchpoints oder manuelle Listen führen zu unnötiger Komplexität. Nur wer Buchung, Zugang und Kommunikation aus einer Hand steuert, kann Events effizient betreiben – und skalieren. - Events sind ein bewährter Hebel zur Nachfrageverschiebung
Ob Off-Season-Formate oder zielgruppenspezifische Specials – Events schaffen Nachfrage dort, wo sonst Lücken entstehen. Besonders wirkungsvoll, wenn sie mit Pricing- und Vertriebslogik verknüpft werden. - Vernetzung schafft Synergien – wie das Beispiel Snow Vibes zeigt
Für das kommende Jahr plant Nendaz, das Snow Vibes Festival noch enger mit der Jahreskarte zu verknüpfen: Besitzer:innen der Karte erhalten vergünstigte Tickets – direkt beim Kauf oder via Rabattcode.
Das stärkt nicht nur das Festival selbst, sondern aktiviert zusätzliche Sortimentsbereiche, verbessert die Kundenbindung und erhöht die Relevanz der Jahreskarte im Verkauf.
Analysieren Sie Ihre bestehenden Eventformate – und prüfen Sie, wie sie digital integriert, smarter gebucht und besser monetarisiert werden können.
Wir unterstützen Sie gerne dabei.
Kontakt
Quellenangaben
- BPG Basel Personenschifffahrt (2024): ESC Basel – „uff em Rhy“.
https://bpg.ch/esc - Nendaz Veysonnaz Tourisme (2025): Snow Vibes Festival – offizieller Ticketshop.
https://shop.nendazveysonnaz.ch/de/snowvibes - Titlis Bergbahnen (2025): Titlis Waterslide Contest – Eventübersicht.
https://www.titlis.ch/de/waterslide-contest - Pine, B. J. & Gilmore, J. H. (1999): The Experience Economy. Harvard Business Press.
- Meffert, H. (2019): Marketing – Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung (12. Auflage). Springer Gabler.
- Projekterfahrungen mit Niesen AG, Sörenberg Bergbahnen und BPG – Best Practices von Pricenow (2023–2025).